Venedig

Um den Rialto

Neben der Piazza San Marco (dem Markusplatz) zählt das Gebiet um den Rialto aus gutem Grunde zu den am meisten besuchten Arealen Venedigs. Der Name Rialto leitet sich von "rivo alto" ab. An jener Engstelle am Canal Grande befand sich wohl ab der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts eine Holzbrücke, die die Stadtteile San Marco und San Polo miteinander verband. Diese erste Rialtobrücke wurde in der Folgezeit immer wieder erneuert. 1514 fielen zahlreiche Häuser am Rialto einem Brand zum Opfer. Das Gebiet, das sich weitgehend im Besitz einiger weniger Patrizierfamilien wie der Gradenigo, Lippomano und Morosini befand, wurde daraufhin neu geordnet. Der Palazzo dei Camerlenghi, das ehemalige Finanzministerium der Republik Venedig, war eine der wenigen Bauten, welche die Feuersbrunst überstanden. Die Frage, in welcher Form das Areal einschließlich der Rialtobrücke wieder aufgebaut werden sollten, war lange ungeklärt. Nach zahlreichen abgelehnten Vorschlägen namhafter Baumeister, beispielsweise von Andrea Palladio, wurde die neue Rialtobrücke schließlich zwischen 1588 und 1591 als Einbogenbrücke in Kalkstein durch den Baumeister Antonio da Ponte errichtet. Sie ist neben der Seufzerbrücke die bekannteste unter den zahlreichen Brücken Venedigs.

Neben der Brücke und dem Palazzo dei Camerlenghi zeugen insbesondere der Fondaco dei Tedeschi, das ehemalige Handelshaus der Deutschen, und die Verwaltungsbauten "Fabbricche Vecchie" und "Fabbricche Nouve" von der Bedeutung dieser "Stadt in der Stadt". Große Adels-Paläste finden sich nur am Ufer des Viertels von San Marco (so der Palazzo Manin von Jacopo Sansovino und der gotische Palazzo Bembo), nicht aber am Ufer von San Polo, wo die Nähe des Marktes Unannehmlichkeiten mit sich brachte. Die kleine Kirche San Giacomo di Rialto zählt zu den ältesten der Stadt.

Informationen zu Venedig

© 2005-2007 venedig-infos.de